
Eine warme Nacht – erleuchtet vom Kerzenschein tausender Wachstürme auf Betonblöcken, die nun im Flackern der Kerzen in ein orangenes Farbenfest getüncht sind. Daran gehen Hunderte von Skeletten vorbei, lachend und jauchzend. Eine ganze skelettierte Marriachi-Gruppe singt mir Hühnerhaut auf die Arme. Andächtig ist diese Stimmung nicht! Während 8700 km entfernt die Leute trauernd die kirchlichen Gebäude verlassen und sich in ihre Häuser verziehen, beginnt in Merida das Fest auf der Strasse. Seine Gäste: die Lebenden und die Toten!


Vera Summermatter
Lebendige Globetrotterin, Lateinamerikafanatikerin, Texterin

