30.09.2021
Der Flug verlief, nach einem um eine Stunde verspäteten Start problemlos. Der Abholdienst klappe am Flughafen tiptop. Der Verkehr in San José ist aber schon extrem.
Die Autovermietung stand am nächsten Morgen pünktlich vor der Türe mit dem Mietwagen. Der Mitarbeiter erklärte uns alles und kontrollierte den ganzen Wagen mit uns. Ein sehr freundlicher, aufgestellter und gewissenhafter Mensch, welcher auch einen Berufsstolz zeigte. Es ist immer schön, solche Leute anzutreffen.
Trogon Lodge
Eine sehr schöne Lodge und Anlage mitten im Nebelwald. Auch die kleine Grösse der Anlage hat uns sehr gefallen. Leute hatte es, wohl Corona bedingt, keine. Auch die früh morgentliche Quetzal-Tour war fantastisch. Wir haben u.a. drei Quetzals gesehen aus ziemlich naher Distanz. Ohne Führer wäre dies unmöglich gewesen, da wir wohl an den falschen Orten oder in den falschen Bäumen gesucht hätten. Ein wunderbarer, ruhiger Ort mit viel Natur und herrlichen Leuten.
Mawamba Lodge Tortuguero
Der Shuttleservice funktionierte wie geplant und auch die Bootstour zur Lodge mit Pedro als Reisebegleiter war eine schöne Reise. Auch er ist eine Person mit grosser Ausstrahlung und Berufsstolz. Er liess das Boot in ruhigem Tempo über den Fluss gleiten und zeigte uns auf der Fahrt bereits viele Tiere (ganz im Gegenteil zu anderen Booten, welche einfach möglichst schnell von A nach B kommen wollten). Die Lodge ist zwar sehr gross, doch durch die reduzierte Anzahl Touristen und die kleinen einzelnen Häuschen mit viel Zwischenraum hatte man doch Privatsphäre. Auch hier waren die Morgen- und Nachttouren mit Pedro ein Erlebnis, wobei wir sehr viele verschiedene Tierarten sahen. Wir hatten eine sehr schöne Zeit (wie wir gehört haben, muss es hier aber ganz anders aussehen in der Hochsaison und ohne Corona…).
Selva Bananito Lodge
Die wenigen, gegen den Regenwald offenen «Stelzenhäuschen» sind wunderschön. Auch hier waren wir, bis auf eine andere Familie, alleine. Handyempfang gibt’s nur im Esspavillon (was für uns genau das Richtige war; wir suchten ja die Ruhe und wollten nicht immer erreichbar sein), wo das Nachtessen bei Kerzenschein stattfindet. Jürgen hat die Anlage wirklich schön gemacht und achtet die Natur. Die Kinder hatten Fledermäuse in ihrem Häuschen, wir verschiedene andere Kleintiere. Natur pur, ganz nach unserem Geschmack 😊. Bereits die Fahrt dorthin über Flüsse ist ein Erlebnis. Auch die Wanderung durch den Regenwald mit einem kühlen Bad im Flüsschen war herrlich. Die Möglichkeit, dass man einen Teil davon noch mit einer Pferdetour verbinden konnte, freute natürlich unsere Kinder sehr. Der Rückweg aus dem Regenwald war dann noch abenteuerlicher. Es gab sehr starke Niederschläge, welche die Flüsse in Kürze in reissende Ströme verwandelte. Jonathan brachte uns in letzter Sekunde raus. Er meinte, fünf Minuten später hätten wir keine Chance mehr gehabt. Wirklich ein eindrückliches Erlebnis.
Suizo Loco Lodge
Durch die starken Regenfälle sind viele Flüsse übergetreten und ganze Gebiete und Dörfer waren überflutet. Wir kamen aber gut bei Dani an. Auch bei Dani erwartete uns ein herzlicher Empfang und schöne, kleine Unterkünfte und diese mitten in der Natur; Agutis, Affen, Faultiere und Tukane konnten wir hier von der Hängematte aus beobachten. Auch Cahuita hat die Corona-Situation hart getroffen. Der Nationalpark war wegen Überschwemmungen und umgestürzter Bäume geschlossen. Dani stand uns aber mit Rat und Tat beiseite und erklärte uns, was es noch möglich wäre. So machten wir eine private Choco-Tour. Wir hatten viel Zeit und den Führer für uns alleine für Fragen (welche natürlich nicht nur um Cacao gingen). Mit dem geplanten Schnorcheln in der Karibik wurde es nichts, da es nur sehr aufgewühltes Wasser gab, aber wir machten schöne Strandspaziergänge. Wir genossen die Zeit hier sehr. Die Kinder haben ihre Pässe im Safe vergessen, was wir leider erst in Rincon bemerkten. Dani und die Partneragentur vor Ort waren uns aber sehr behilflich und setzten alles in Bewegung, dass wir diese am Schluss in San José wieder hatten. Ein super Einsatz – danke!!
Lomas del Volcano
Leider kamen wir durch die Umwege infolge der Überschwemmungen erst abends in Arenal an. So konnten wir hier nicht mehr viel ansehen. Die Hotelanlage ist sehr gross, was eigentlich nicht so unseren Vorstellungen entspricht. Da es sich hierbei aber um kleine, im Regenwald eingegliederte Häuschen handelte, hatten wir doch Privatsphäre. Auch hier sahen wir morgens vom Balkon aus diverse Tiere. Der Speisesaal ist zwar mit schöner Sicht auf den Arenal angelegt, aber eben doch ein grosser, unpersönlicher Speisesaal. Für eine Nacht OK, ansonsten würden wir wohl ins Dorf zu einem gemütlicheren Restaurant gehen. Am Tag darauf besichtigten wir den viel erwähnten Rio Celeste. Wir waren gespannt, was uns dort erwarten würde. Wir hörten, dass es im Januar/Februar traumhaft gewesen sei und kaum Touristen hatte wegen Corona, im Juni seien aber grosse Massen zum «Blauen Fluss» geströmt. Zu unserem Erstaunen gab es nun auch nur sehr wenig Leute dort, und wir konnten in Ruhe den Wald, Wasserfall und blauen Fluss sehen und Tukane, Fasane und verschiedene andere Vogelarten bestaunen. Es ist wirklich ein schöner Ort, welchen wir allen nur empfehlen können (ausser die Massen strömen wieder hierhin…).
Hacienda Guachipelin
Die Anfahrt zum Rincon de la Vieja war bereits abenteuerlich. Wir nahmen eine falsche Strasse dorthin. Es war zwar die nächste nach MapsMe, doch wohl auch die «rustikalste». 1 ½ Stunden Naturstrasse mit oftmals sehr grossen und tiefen, ausgewaschenen Löchern. Dafür war die Reise selbst bereits wieder ein Erlebnis und reich an Tieren. Die Anlage selber war dann für uns zuerst ernüchternd, da es sich doch um eine recht grosse Anlage handelt und wir die kleinen, eher privaten bevorzugen. Dutzende von amerikanischen Collagestudenten hatten hier «ihr Fest». Zum Glück organisierte es das Hotel aber so, dass sie die festfreudigen Jugendlichen in einer Ecke unterbrachten und die Familien in einer anderen Ecke. So hatte jeder seine Freiheiten. Es ist ein sehr schöner Nationalpark mit kaum Leuten (leider war nur ein Teil davon geöffnet). Wie uns gesagt wurde, sei dies die trockenste Ecke in Costa Rica. Tatsächlich hatten wir die Tage hier nie Regen und es war sehr heiss. Auch hier sahen wir, nebst den vulkanischen Aktivitäten, viele Tierarten (Ameisenbären, Kapuzineraffen, div. Schlangenarten, u.a. Korallenschlangen…). Erstaunt waren wir, als wir zu den Hot Pools gingen. Auch hier hatte es nur wenig Leute und wir konnten die Pools alleine geniessen. Bei den vier Wasserfällen am Rio Negro waren wir gar ganz alleine. Eine herrliche Abkühlung! Auch den Nationalpark Rincon de la Vieja können wir nur empfehlen.
Monteverde Cloud Forest Lodge
Die Anfahrt über Rincon nach Monteverde war ebenfalls recht abenteuerlich, aber wunderschön. Die Lodge ist schön am Rande des Regenwaldes angelegt in kleinen Häuschen, womit wir natürlich auch die Tierwelt wieder «vor der Türe» hatten (Affen, Taranteln, Agutis, Vögel aller Art und sogar Gürteltiere). Touristen hatte es auch hier nicht viele. Das Restaurant ist übrigens sehr schön hoch über dem Regenwald angelegt mit herrlichem Blick in die Natur, auf den entfernten Pazifik und den Sonnenuntergang. Die Leute waren auch hier sehr freundlich und hilfsbereit. Hier machten wir die unterkunftseigene Nachttour, welche wirklich gut war. Weiter machten wir noch eine Hanging Bridge Tour (Selvatura). Für uns klar die beste aller Touren. Man hat hier von allem etwas – man sieht den Regenwald hierbei aus allen Perspektiven. Wir waren alleine und konnten einfach «durchlaufen». So traurig es für die Tourismusbranche ist, für uns war es natürlich traumhaft.
Parador Manuel Antonio
Die Krokodile an der Brücke waren auf der Hinreise durch das Hochwasser nicht zu sehen (sahen wir uns aber auf der Rückreise dann an bei weniger Wasser; wirklich eindrücklich). Die Unterkunft war für uns anfangs ein kleiner Schock. Das Hotel ist eine riesige Anlage mit 132 Zimmern! Also genau das, was wir eigentlich nicht wollen. Wir bevorzugen kleinere, «persönliche» Unterkünfte. Nicht, dass das Hotel nicht gut war. Das Hotel ist sicherlich sehr schön und bietet alles, auch die Lage ist schön, aber eben für uns nicht das Erstrebenswerte. Ist aber unser Fehler, wir haben es im Vorfeld zu wenig angesehen. Dazu kam, dass wir uns anscheinend zum falschen Zeitpunkt hier befanden. In Costa Rica war ein Feiertag und ein verlängertes Wochenende stand bevor. So sah es hier, etwas übertrieben ausgedrückt, an den Stränden fast so aus wie im Sommer in Rimini. Wir blendeten dies dann aus und suchten das Schöne an diesem Ort. So genossen wir die Natur rund ums Hotel. Ein grosser intakter Regenwald mit einer reichen Tierwelt bis zum Hotel (div. Affenarten, Aras und Faultiere bis fast ins Zimmer). Herrlich, der Natur hier zuschauen zu können. Es ist ein schöner Park mit vielen Tieren, auch wenn sich einige der Tiere hier wohl bereits schon an die Menschen gewöhnt haben. Aber auch ein „Zoobesuch“ in der Natur kann sehr schön sein 😊.
Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Woche und auf eine hoffentlich baldig wieder «normale» Zeit.
Herzliche Grüsse