Reisedauer: 01.-13. Mai 2021
Destination: Kuba
Regionen: Varadero / Havanna / Jibacoa
Die erste Reise im Jahr 2021 mit Covid-19 Hygieneprotokollen führt mich nach Kuba. Viel wurde darüber in den Medien kommuniziert. Nun wollte ich mich davon selbst überzeugen.
Mangels Direktflüge mit Edelweiss fliege ich mit Iberia via Madrid. Transit dort ohne Probleme, jedoch sind nur ganz wenige Verpflegungsstände und der Duty-free geöffnet. Iberia fliegt zweimal wöchentlich und der Flieger war sowohl in der Economy als auch in der Business Klasse rappelvoll – mit Kubanern. Ich war wohl der einzige Tourist überhaupt.

Es lohnt sich sehr, diese Quarantäne – ich würde jedoch eher sagen Akklimatisierung – in einem der Strandhotels in Varadero zu verbringen. Innerhalb des Hotelareals und auch am Strand darf man sich frei und ohne Maske bewegen. Es ist wunderschön und ausser ein paar Russen gibt es keine weiteren Touristen. Ich wohnte im hervorragenden Hotel Royalton Hicacos, ein schon etwas Älteres Alles Inklusive Resort der Blue Diamond Gruppe, jedoch sehr gut unterhalten und mit wunderschönen Gartenanlagen. Auch der Strand ist sehr gepflegt und es gibt eine sehr grosse Anzahl von Liegebetten, Sonnenschirmen und sogar Balinesische Betten. Alle Restaurants sind in Betrieb, auch die verschiedenen à-la-carte Restaurants. Besonders schön ist, dass man in einigen Restaurants auch Draussen speisen kann. Weitere geöffnete Hotels in Varadero sind: Sol Palmeras, Melia International, Melia Peninsula, Iberostar Varadero und Iberostar Taino.
Am zweiten Tag meiner Akklimatisierung ging ich zum Hotelarzt, um nach meinem PCR-Test zu fragen. Der war noch nicht bereit und mir wurde gesagt, dass ich doch am späteren Nachmittag nochmals vorbeikommen solle. Punkt 17.00 Uhr hatte ich das Papier dann in den Händen und somit stand meiner Weiterreise mit dem Mietwagen am nächsten Tag nichts mehr im Wege.
Eine Reise mit dem Mietwagen ist in Kuba nach wie vor etwas sehr Mühsames: Nicht wegen der Route oder dem Auto, sondern wegen dem absolut komplizierten System von Wagenanmiete, Papierkram, Wartezeiten, fehlendem Kundenservice, Unfreundlichkeit der Angestellten etc. Zudem lassen sich die staatlichen Vermieter immer wieder etwas Neues einfallen, um das Anmieten noch komplizierter erscheinen zu lassen. Es nennt sich Glück, wenn einem da die lokale Agentur eine Mietwagenassistenz anbietet und die gröbsten Probleme schon im Vorfeld löst.
Im Zentrum von Varadero sind erstaunlicherweise einige der Restaurants und Bars sowie auch Souvenirstände geöffnet. Allerdings mit eingeschränktem Angebot und konsumiert werden darf nur im Freien.

Havanna, diese wundervolle und einzigartige Stadt, ist jedoch wie in Schockstarre. Wären da nicht zwischendurch ein wundervoller Sonnenuntergang auf der Dachterrasse des Kempinski oder die Beleuchtung des endlich fertig renovierten Capitolios, die die Stimmung etwas heben, es wäre wirklich sehr trostlos zurzeit. Man kann sich dies nicht vorstellen: Eine Stadt, die sonst vibriert von Aktivitäten, Lärm und Musik, Menschen und Oldtimers in den Strassen, ist ganz ruhig. Wo sind all die Leute? Kein Nachtleben, keine Konzerte, keine Shows – alles zu. Die Covid-19 Pandemie und die sehr strengen Restriktionen des Staates haben die Stadt im Griff. Zwar sind die Fälle im Vergleich zu unseren Ländern oder zu Südamerika sehr tief, jedoch sind diese für die Regierung immer noch viel zu viele. Jedermann hofft nun auf eine baldige Impfung und tatsächlich sollte bis Ende August Gross Havanna durchgeimpft sein.

Auf Einladung eines spanischen Freundes durfte ich an einem Bootsausflug teilnehmen. Er ist einer der wenigen Personen, die eine hochseetaugliche Jacht besitzt, die in der Marina Hemingway ankert. Mit einem Matrosen und den notwendigen Bewilligungen fahren wir entlang der berühmten Skyline von Havanna bis zum Morro Cabana. Eine umwerfende Aussicht, die ich so in 21 Jahren noch nie gesehen hatte. Mit etwas Glück ging uns sogar noch ein Bonito ins Netz. So macht Scouting Spass und der Ausflug wird in Kürze über die lokale Agentur buchbar sein.


Fazit dieser Reise: Kuba ist definitiv noch im touristischen Winterschlaf. Die Ein- und Ausreise mit den zwei PCR-Tests (Test für die Ausreise muss man in Eigenverantwortung in einem lokalen Spital machen und kostet USD 32.00 mit Resultat innert 24 Stunden) und die Quarantäne ist für den Tourismus absolut nicht förderlich. Es ist auch kein Anreiz für Airlines gegeben, die Destination wieder ins Programm zu nehmen, solange die Regierung hier nicht klar auf eine Öffnung zielt. Solch eine Öffnung wird wohl auch für den Sommer/Herbst in kleinen Schritten folgen – erst die Badeorte, an denen sich die Touristen kontrollieren und von den Kubanern fernhalten lassen, und dann später, allenfalls auch wieder der Städte und Rundreisetourismus. Kuba ist jedoch nicht von der touristischen Landkarte verschwunden – es wartet nur darauf wieder erweckt zu werden. Wir rechnen mit der ersehnten Öffnung ab Oktober / November.
Ihr Reto D. Rüfenacht, Reiseexperte & Kuba-Fan
PS: Unsere Reisevorschläge für Kuba finden Sie im Reiseplaner oder kontaktieren Sie uns für eine Beratung.





