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Abenteuer ans Ende der Welt mit Ventus Australis

Nach drei unvergesslichen Wochen in Patagonien, über 4500 gefahrenen Kilometern und einer Fülle an Eindrücken, erreichten wir Punta Arenas – die südlichste Stadt Chiles. Bereits vom Hafen aus konnten wir unser neues Zuhause auf Zeit entdecken: die Australis, ein komfortables Expeditionskreuzfahrtschiff mit rund 100 Kabinen und Platz für bis zu 200 Gäste.

Die Australis ist eines der wenigen Schiffe, das durch die entlegenen Fjorde Patagoniens navigiert und dabei zwischen Punta Arenas und Ushuaia verkehrt. Die beiden baugleichen Schiffe – Stella und Ventus Australis – brechen mehrmals pro Woche zu dieser faszinierenden Route auf. In vier Tagen erkundet man abgelegene Gletscherlandschaften, wilde Küstenabschnitte und mit etwas Glück sogar das mythenumwobene Kap Hoorn.

Was die Australis besonders macht:

  • Alle Mahlzeiten sowie Getränke – auch alkoholische – sind im Reisepreis enthalten.
  • An Bord gibt es zahlreiche gemütliche Rückzugsorte, um die vorbeiziehende Landschaft zu genießen, zu lesen oder mit Mitreisenden ins Gespräch zu kommen.
  • Täglich stehen ein bis zwei spannende Landgänge mit den wendigen Expeditionsbooten (Zodiacs) auf dem Programm – je nach Fitnesslevel stehen verschiedene Optionen zur Auswahl.
  • Fachvorträge und Präsentationen geben tiefere Einblicke in Geografie, Tierwelt und Geschichte der Region.
  • Die Bordsprachen sind Spanisch und Englisch. Bei mindestens 20 deutschsprachigen Gästen wird das Programm auch auf Deutsch angeboten.

Unser Abenteuer begann an Bord der Ventus Australis mit einem stimmungsvollen Auslaufen aus dem Hafen von Punta Arenas. Am nächsten Morgen durchquerten wir den eindrucksvollen Almirantazgo-Fjord, einen Seitenarm der Magellanstraße. Die schroffen Gipfel des Karukinka-Nationalparks säumten das nördliche Ufer, während sich im Süden die zerklüfteten Fjorde des Alberto-de-Agostini-Nationalparks erstreckten.

Unser erstes Ziel war die Ainsworth-Bucht, wo wir nach dem Frühstück mit Zodiacs an Land gebracht wurden. Bei einer leichten Wanderung lernten wir die einzigartige Flora und Fauna Feuerlands kennen. Der Nachmittag führte uns zu einem besonderen Highlight: den Tucker-Inseln – Heimat einer lebhaften Magellanpinguin-Kolonie. Vom Boot aus konnten wir die kleinen Frackträger beim Watscheln, Baden und Sonnen beobachten. Der Landgang ist zum Schutz der Tiere nicht erlaubt, aber auch vom Wasser aus war die Nähe zur Tierwelt ein besonderes Erlebnis – inklusive Sichtungen von Kormoranen, Möwen, Austernfischern und sogar gelegentlich Andenkondoren.

In der Nacht fuhren wir rund um den westlichsten Punkt Feuerlands – kurzzeitig auf offener See, was das Schiff ein wenig in Bewegung brachte. Am nächsten Morgen ging es weiter in den Pía-Fjord, wo uns eine kurze Wanderung mit atemberaubendem Blick auf den gleichnamigen Gletscher erwartete. Nachmittags durchquerten wir die spektakuläre Gletscher-Allee, vorbei an fünf imposanten Gletscherzungen in nur eineinhalb Stunden – begleitet von kulinarischen Köstlichkeiten an Bord.

Australis, Kap Hoorn, Chile, Argentinien, Latin America ToursEin weiterer Höhepunkt der Reise war die Fahrt durch den Murray-Kanal bis zur Nassau-Bucht, wo wir das sagenumwobene Kap Hoorn erreichten. Das Kap liegt an der südlichsten Spitze des südamerikanischen Kontinents und ist bekannt für seine raue See und das unberechenbare Wetter. Nur wenige Reedereien besitzen eine Genehmigung für Anlandungen – wir hatten Glück: Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir das berühmte Monument besuchen. Ein bewegender Moment, den wir nicht so schnell vergessen werden.

Am letzten Tag unserer Reise stand die Wulaia-Bucht auf dem Programm – einst Heimat des Seenomadenvolks der Yagan und auch von Charles Darwin besucht. In einem ehemaligen Marinegebäude hat Australis heute ein kleines Besucherzentrum eingerichtet, das spannende Einblicke in die Besiedlung Feuerlands und die historischen Entdeckungsfahrten bietet. Auf einer letzten Wanderung genossen wir die wilde, ursprüngliche Natur noch einmal in vollen Zügen.

Mit der Ankunft in Ushuaia endete unser viertägiges Abenteuer. Zum ersten Mal seit Tagen hatten wir wieder Internet – doch vermisst hatten wir es nicht. Die Australis war für uns ein echtes Reise-Highlight: komfortabel, informativ und einzigartig. Das Schiff war während unserer Tour nur zur Hälfte belegt, was die Reise besonders angenehm machte. Dank des bestens geschulten Personals reisten wir nicht nur tief beeindruckt, sondern auch mit neuem Wissen über diese entlegene Region weiter.

Für mich persönlich war die Fahrt mit der Australis ein absoluter Höhepunkt auf unserer Patagonienreise. Sie verbindet Punta Arenas und Ushuaia auf eine ganz besondere Art – und gibt einen ersten Vorgeschmack darauf, wie sich eine Expeditionsreise in Richtung Antarktis anfühlen könnte. Für uns war es der perfekte Abschluss einer vierwöchigen Entdeckungsreise durch Patagonien. Wir hatten die Mietwagenreise Wildes Patagonien leicht angepasst und die Kreuzfahrt am Ende angehängt – eine Entscheidung, die wir jederzeit wieder treffen würden.

Wenn auch Sie Patagonien entdecken möchten, finden Sie in unserem Reiseplaner vielfältige Reiseideen für Ihre ganz persönliche Traumreise. Die Reisedaten der Australis fürs die Saison 2025/2026 sind auch bereits online. Ich freue mich auf Ihre Anfrage!

Herzlichst,
Alessandra Rüfenacht

(…die sich auf dieser Reise unsterblich in die raue, wilde Schönheit Patagoniens verliebt hat.)

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