Die SonntagsZeitung veröffentlichte am 27. Oktober 2024 einen spannenden Bericht über die Traumdestination Belize, der anschaulich zeigt, wie sich Tourismus und Naturschutz gegenseitig befruchten können. Lesen Sie den ganzen Artikel «Unbekanntes, wunderschönes Belize» als PDF, im SonntagsZeitung ePaper (nur mit Abo) oder nachfolgend unsere Zusammenfassung.
Belize ist ein unvergleichliches Naturparadies – mit wilden Dschungeln, archäologischen Stätten und einem beeindruckenden Korallenriff. Hier leben seltene und exotische Tierarten wie Jaguar, Tukan, Tapir, Scharlach-Ara und der Schwarze Brüllaffe, dessen Gebrüll so markant ist, dass es sogar in «Jurassic Park» als Soundeffekt für den T-Rex verwendet wurde. Das Belize-Barriere-Riff – nach dem australischen Great Barrier Reef das zweitgrösste der Welt – ist Heimat für Seekühe, Walhaie und unzählige weitere Meeresbewohner. Belize zieht denn auch vor allem Taucher, Vogelbeobachter und Wanderer an. Einheimische Naturschützer setzen sich mit Leidenschaft dafür ein, die ökologische Vielfalt zu bewahren, denn sie wissen: Die Natur ist das Kapital Belizes. Rund 30% der Einwohner arbeiten im Tourismus. Roni Martinez, ein erfahrener Guide, der selbst schon 572 der rund 600 einheimischen Vogelarten gesichtet hat, sagt: «Die Touristen kommen wegen der Natur.» Doch: «Viele Vogelarten sind bedroht, weil ihr Lebensraum kleiner wird. Und keine Vögel heisst: keine Touristen.»
Die Herausforderung ist, die Natur für den Tourismus zu nutzen, ohne diese zu zerstören. Die Regierung hat 2018 den sogenannten «Blue Bond for Nature» unterzeichnet. Dank diesem verbietet Belize Offshore-Ölbohrungen in allen Gewässern des Landes, um das empfindliche Korallenriff zu schützen. Die UNESCO strich das Riff daraufhin von der Gefährdungsliste. Die Fischerei ist reguliert, und Tauchresorts zahlen für jeden Gast eine Gebühr für die Nutzung des Meeresparks.
Dass Tourismus und Naturschutz Hand in Hand gehen können zeigen auch nachhaltige Luxusresorts, die Geld in den Naturschutz investieren und damit direkt zur Erhaltung der Natur beitragen. Amanda Acosta, Geschäftsführerin der Belize Audubon Society, sagt: «Tourismus kann grossartige Arbeit in einem Land finanzieren. Und Belize ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Tourismus auf eine weniger zerstörerische Art machen kann».
Doch auch Reisende mit kleinem Budget finden in Belize passende Unterkünfte. Naturschutzorganisationen bieten einfache, charmante Übernachtungsmöglichkeiten mitten in der Natur. Mit lokalen Guides lassen sich die Geheimnisse des Dschungels entdecken.
Trotz allen Bemühungen steht Belize weiterhin vor Herausforderungen: Die Landwirtschaft dringt in den Regenwald vor, wo Brandrodungen und Abholzungen Lebensräume gefährden. Früher wurden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse Belizes hauptsächlich im Inland verwendet, doch inzwischen werden Rinder und Zuckerrohr zunehmend für den Export produziert. Dabei bleibt für Belize selbst wenig Wert übrig, gehen doch die Rohstoffe unverarbeitet ins Ausland und die Wertschöpfung findet dort statt. Beim Ökotourismus hingegen verbleiben die Einnahmen im Land, was den lokalen Gemeinschaften direkt zugutekommt und gleichzeitig hilft, die Natur zu bewahren. Inzwischen sind in Belize 40 Prozent der Landfläche staatlich oder privat geschützt. Doch für die Artenvielfalt und den Klimaschutz zählt jeder Quadratmeter.
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