Costa Rica hat die Pandemie gut überstanden und sich seit der Aufhebung sämtlicher Einschränkungen zum einem der beliebtesten Übersee-Reiseländer überhaupt entwickelt. Schon während der Corona-Zeit war es dank sehr guter medizinischer Infrastruktur und minuziös umgesetzten Massnahmen zur Eindämmung schnell wieder eine attraktive Alternative für alle, die wieder reisen wollten. Dabei hat dem Land auch seine Ausprägung als Natur- und Outdoor- Destination geholfen, und dass man selten bis nie Masken unter freiem Himmel aufsetzten musste.
Über die Hauptreisezeit von Dezember bis April gab es dann auch einen grossen Run auf das kleine zentralamerikanische Land. Besondere Lodges, beliebte Boutique Hotels und sogar die Mietwagen waren über Monate komplett ausgebucht. Ein Boom, der so kurz nach Covid-19 nicht jedem behagt und für ruhige Aktivitäten wie die Beobachtung oder Fotografie von Wildtieren sogar hinderlich sein kann. Wer keine überfüllten Parks mag, sollte sich überlegen, seine Reise in der Nebensaison zu planen. Für Familien mit schulpflichtigen Kindern ist der Sommer sogar die beste Zeit Costa Rica zu bereisen. Dies aus dem einfachen Grund, dass man in 3-4 Wochen dem Land viel besser und in einem gemütlichem Tempo gerecht werden kann, als wenn man aufgrund der Schulferien auf 14 Tage limitiert ist. Dazu kommen auf der anderen Seite auch noch ein paar besonders aufregende saisonale Highlights.
Folgendes sollten Sie beachten, wenn Sie planen, Costa Rica als Familie mit Kindern oder Jugendlichen in den Sommerferien zu besuchen.
Flüge frühzeitig reservieren
Blockieren Sie die Flüge möglichst früh. Am besten 10-11 Monate im Voraus. Flugtechnisch sind Juli und August Hochsaison, die Einstiegspreise sind bereits hoch, aber danach füllen sich die guten Verbindungen Monat für Monat mehr und die Preise schiessen in den Himmel. Als Veranstalter haben wir haltbare Vertrags-Tarife, die man über eine lange Zeit (kostenlos und unverbindlich) reserviert halten kann, ohne die Tickets fix zu kaufen. Oder aber auch Tarife, zu denen man die Tickets direkt kaufen, aber für eine kleine Gebühr wieder annullieren könnte.
Fest steht: Wer lange wartet, zahlt an beliebten Reisedaten nicht selten das Doppelte, besonders auf den beliebten direkten Verbindungen.
Route, Aufenthaltsdauer und saisonale Highlights
Bei der Planung der Route empfehlen wir den Schwerpunkt der Reise nicht in der regenreichsten Region zu setzen: im Juli nicht in der Karibik, im August nicht im Südpazifik. Aber selbst diese Regionen können jederzeit gut besucht werden, es sind einfach aufeinanderfolgende Regentage möglich.
Auch während der Regenzeit regnet es normal nirgends einfach durch, sondern es kommt einfach an mehr als der Hälfte der Tage irgendwann ein Regenguss. Rundherum ist es oft freundlich und heiss und auch gut zum Baden. Im Südpazifik regnet es dabei am meisten. Aber diese wilde Region bleibt dennoch ein Highlight, das man nach Möglichkeit ganzjährig einplanen sollte.
Als saisonales Highlight sind von Mitte Juli bis Oktober Buckelwale vor der südlichen Pazifikküste. Am meisten Regen gibt es hier im Oktober (wo auch manche Lodges ganz schliessen).
Der an der Karibikküste liegende Tortuguero Nationalpark sollte auf jeder Costa Rica Reise von Juli bis September gesetzt sein. Hier sind in diesen Monaten praktisch jede Nacht Eiablage und später dann das morgendliche Schlüpfen der grünen Meeresschildkröte zu beobachten. Diese wird ausgewachsen bis 180 Kilo schwer, ein einmaliges Naturschauspiel. Auch für den Tortuguero gilt: früh buchen lohnt sich. Die guten Lodges sind fast immer viele Monate im Voraus ausgebucht für Juli und August.
Fokus auf Natur und Tierwelt ohne längere Strandaufenthalte
Was wir empfehlen ganz wegzulassen, sind längere Strandaufenthalte. Besonders im Nordpazifik, da es dort zwar weniger regnet als im Südpazifik oder der Karibik aber dort der Fokus etwas zu sehr auf «Strandzeit» liegt. Hier fehlen teilweise attraktive Alternativen und Ausflugsziele für Schlechtwettertage. Allerdings gibt es auch da wieder Ausnahmen, wie die spektakulären «Arribadas», der Massenankunft der Olive Ridley Schildkröte zur Eiablage am Strand von Ostional (bei den grössten Arribadas in der Regenzeit August bis Dezember wenige Tage vor Leermond kommen bis zu 300’000 Tiere gleichzeitig zur Eiablage an den Strand).
Wir empfehlen den Besuch mehrerer Orte am Meer an beiden Küsten, eingebaut zwischen den anderen Stopps der Rundreise. Weiter ist es wichtig, für Kinder geeignete Strände und geschützte Badebuchten zu wählen. Ein Grossteil der Strände Costa Ricas sind starken Strömungen und Wellengang ausgesetzt. Costa Rica ist keine Badedestination, sondern ein Naturparadies mit einer Vielzahl von tollen, ganz unterschiedlichen Stränden.
Das Alter der Kinder bestimmt die Wahl der Orte und Lodges
Abgelegene Lodges sind für Kleinkinder teilweise ungeeignet. Viele Jungle Lodges haben darum ein bestimmtes Mindestalter, welches in der Regel sinnvoll gewählt ist. Es macht Sinn, die Wahl der Lodges vom Alter der Kinder abhängig zu machen. Und 2-3 Jungle Lodges sollten auf jeden Fall besucht werden, da dies eins der ganz grossen Erlebnisse ist, die das Land zu bieten hat. Generell macht Costa Rica Kindern jeden Alters Spass. Je älter sie sind, umso mehr aktive Abenteuer stehen zur Auswahl.
Zimmerbelegung ist preisentscheidend
Der letzte Punkt ist die gewünschte Zimmerbelegung. In normalen Hotels mit Zimmer/Frühstück ist der Preis oft unabhängig von der Belegung pro Zimmer zu rechnen. Bedeutet, dass wenn man sich zu viert mit den meist 2 Doppelbetten im Zimmer begnügt, man nur halbe Kosten gegenüber der Variante mit 2 Doppelzimmern hat. In vielen Hotels ist das nicht nur mit Kindern unter 12 Jahren, sondern auch noch, wenn sie bereits als Erwachsene zählen möglich. Auf extra Zustellbetten muss man aber fast immer verzichten.
Bei Jungle Lodges ist die Ersparnis meist deutlich weniger, da im Übernachtungspreis nicht nur das Zimmer, sondern auch alle Mahlzeiten, Transfers und Aktivitäten drin sind. Bei Lodges mitten im Regenwald sollten unter einem gewissen Alter aber sowieso nicht in einem separaten, mehrere Schritte entfernten Bungalow schlafen. Oft schlagen wir bei der Planung einen sinnvollen Mix vor, mal alle im selben und zwischendurch auch getrennte Schlafzimmer.
Wer es schafft diese Punkte bereits rund ein Jahr vor der geplanten Familienreise nach Costa Rica auf dem Schirm zu haben, profitiert auf der Reise doppelt!
Unsere Tipps in der Kurzübersicht:
Rundreisen: Costa Rica Cocktail mit Stopp in Uvita und/oder am Golfo Dulce, Pura Vida Explorer
Buckelwale: Uvita und Golfo Dulce. Hoteltipps: Villas Rio Mar, Cristal Ballena, Playa Nicuesa Lodge, Playa Cativo Lodge,
Schildkröten: Tortuguero Nationalpark. Hoteltipps: Mawamba Lodge, Tortuga Lodge, Manatus Hotel
Schildkröten-Arribadas ein paar Tage vor Leermond: Playa Ostional. Hoteltipps: Lagarta Lodge, Luna Azul
Weitere gute Lodges für Familien: Selva Bananito Lodge, El Remanso Lodge, Maquenque Eco Lodge, Pirate Cove
Ihr Tanael Michel, Reiseexperte und Costa Rica-Fan
PS: Weitere Reisevorschläge für Costa Rica finden Sie im Reiseplaner oder kontaktieren Sie uns für eine Beratung.
